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Junge Leute fragen sich:

Wie kann ich erklären, was die Bibel zu Homosexualität sagt?

Wie kann ich erklären, was die Bibel zu Homosexualität sagt?

Der Saal tobt! Bei einer Fernsehpreisverleihung küssen sich zwei Schauspielerinnen stürmisch auf den Mund. Erst trauen die Zuschauer ihren Augen kaum, dann bricht Beifall aus. Homosexuelle sprechen von einem Triumph, Skeptiker von reiner Publicity. Wie auch immer: Die Szene flimmert tagelang durch sämtliche Nachrichten und wird millionenfach im Internet aufgerufen.

SOBALD sich Prominente als homo- oder bisexuell outen, sind Schlagzeilen offenbar garantiert. Während die einen ihren Mut bewundern, empfinden andere das Ganze als ungeheuer abstoßend. Für viele ist Homosexualität jedoch einfach nur ein alternativer Lebensstil. „Als ich noch in der Schule war“, erzählt Daniel (21), „taten sogar heterosexuelle Jugendliche so, als hätte jeder, der Homosexualität nicht gut findet, Vorurteile und würde andere einfach abstempeln.“ a

Die Einstellung zu Homosexualität kann je nach Alter und Kultur ziemlich unterschiedlich sein. Doch echte Christen lassen sich nicht „von jeder beliebigen Lehrmeinung aus der Bahn werfen“ (Epheser 4:14, Hoffnung für alle). Für sie zählt das, was die Bibel sagt.

Wie steht denn die Bibel zu Homosexualität? Falls du nach der Bibel lebst: Wie kannst du reagieren, wenn man dir unterstellt, Vorurteile zu haben und andere in Schubladen zu packen, oder wenn man dich sogar als schwulen- oder lesbenfeindlich beschimpft? Hier einige Fragen und Tipps wie du antworten könntest.

Wie steht die Bibel zu Homosexualität?

Der Standpunkt der Bibel ist ganz klar: Gott hat die Sexualität nur für die Ehe zwischen Mann und Frau gedacht (1. Mose 1:27, 28; 3. Mose 18:22; Sprüche 5:18, 19). Wenn die Bibel „Hurerei“ verurteilt, sind damit sowohl homosexuelle als auch bestimmte heterosexuelle Handlungen gemeint (Galater 5:19-21). b

Wenn jemand fragt: „Wie stehst du zu Homosexualität?“

Du könntest antworten: „Ich habe nichts gegen Homosexuelle als Menschen, aber ich finde nicht gut, was sie tun.“

✔ Denk daran: Wenn du nach der Bibel lebst, hast du dich für einen bestimmten Lebensstil entschieden. Dazu hast du auch das Recht (Josua 24:15). Du brauchst dich für deine Haltung nicht zu schämen (Psalm 119:46).

Sollten Christen nicht jeden Menschen achten, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung?

Absolut. Die Bibel sagt: „Ehrt Menschen von allen Arten“ oder laut der Hoffnung für alle: „Achtet alle Menschen“ (1. Petrus 2:17). Christen sind also nicht homosexuellenfeindlich, sondern behandeln jeden freundlich (Matthäus 7:12).

Wenn jemand fragt: „Fördert euer Standpunkt nicht Vorurteile gegenüber Homosexuellen?“

Du könntest antworten: „Überhaupt nicht. Ich lehne homosexuelles Verhalten ab, nicht den Menschen.“

✔ Du könntest noch erklären: „Das ist so ähnlich wie mit dem Rauchen. Ich finde es besser, nicht zu rauchen; mir wird schon schlecht, wenn ich nur daran denke. Mal angenommen, du rauchst, dann würdest du das ganz anders empfinden. Ich hätte deshalb aber keine Vorurteile gegen dich, und du hättest gegen mich ganz sicher auch keine, nur weil ich anders denke, stimmts? So ist es auch mit unseren unterschiedlichen Ansichten über Homosexualität.“

Jesus hat doch Toleranz gelehrt, oder? Sollte man dann nicht der Homosexualität gegenüber aufgeschlossener sein?

Jesus hat nie gelehrt, jeder könne so leben, wie er will; er betonte, dass die Rettung jedem offensteht, sofern er „Glauben an ihn ausübt“ (Johannes 3:16). Glauben an Jesus zu praktizieren bedeutet auch, sich an Gottes Gebote zu halten, die bestimmte Verhaltensweisen verbieten — Homosexualität gehört dazu (Römer 1:26, 27).

Wenn jemand sagt: „Homosexuelle können sich nicht ändern, sie sind einfach so veranlagt.“

Du könntest antworten: „Über die biologische Seite der Homosexualität sagt die Bibel nichts; sie lässt aber durchblicken, dass manche Neigungen ziemlich tief sitzen können (2. Korinther 10:4, 5). Selbst wenn sich einige zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen . . . von Christen verlangt die Bibel jedenfalls, homosexuelle Handlungen zu lassen.“

✔ Vorschlag: Statt dich in eine Diskussion über die Ursache homosexueller Vorlieben zu verstricken, betone, dass die Bibel homosexuelles Verhalten verbietet. Du könntest es so vergleichen: „Weißt du, viele behaupten, dass manche Leute schnell gewalttätig werden, weil das in ihren Genen steckt (Sprüche 29:22). Mal angenommen, das stimmt. Warum verurteilt die Bibel Wutanfälle dann so scharf? (Psalm 37:8; Epheser 4:31). Wäre das nicht unfair?“

Wie kann Gott denn von jemandem verlangen, seine gleichgeschlechtlichen Gefühle zu unterdrücken? Das ist doch grausam.

Wer so denkt, geht von der falschen Vorstellung aus, Menschen hätten gar keine andere Wahl, als ihre sexuellen Regungen auszuleben. Nach der Bibel macht es aber gerade die Würde des Menschen aus, dass er sich bewusst entscheiden kann, bestimmten sexuellen Trieben nicht nachzugeben (Kolosser 3:5).

Wenn jemand sagt: „Auch wenn du nicht homosexuell bist, solltest du deine Meinung dazu ändern.“

Du könntest antworten: „Sicher? Wie wäre es denn, wenn ich nichts von Glücksspielen halten würde, du aber schon? Würdest du dann auch verlangen, dass ich meine Meinung ändere, nur weil es Millionen Glücksspieler gibt?“

✔ Denk daran: Die meisten Menschen — auch Homosexuelle — haben gewisse Wertvorstellungen und verurteilen deshalb Betrug, Unrecht oder Kriege. Die Bibel verurteilt das alles ebenfalls. Genauso nennt sie klare Grenzen für bestimmte sexuelle Verhaltensweisen, einschließlich Homosexualität (1. Korinther 6:9-11).

Die Bibel ist weder unvernünftig noch fördert sie Vorurteile. Von Menschen mit gleichgeschlechtlichen Neigungen fordert sie lediglich dasselbe wie von Heterosexuellen: „Lasst euch unter keinen Umständen zu sexueller Unmoral verleiten!“ (1. Korinther 6:18, Neue Genfer Übersetzung).

Christen haben den Mut, ihre Meinung zu vertreten, auch wenn sie unpopulär ist

Fakt ist: Auch Millionen von Heterosexuellen, die sich an den biblischen Maßstab halten wollen, üben Selbstbeherrschung, obwohl ihnen das oft nicht leicht gemacht wird. Darunter zahlreiche Ledige ohne Aussicht auf einen Partner, aber auch etliche Verheiratete, deren Ehepartner aufgrund einer Behinderung nicht zum Geschlechtsverkehr in der Lage ist. Sie führen ein glückliches Leben, obwohl ihre sexuellen Bedürfnisse nicht befriedigt werden. Menschen mit homosexuellen Neigungen, die Gott wirklich gefallen möchten, können das ebenfalls (5. Mose 30:19).

 

a Die Namen in diesem Artikel wurden geändert.

b Der biblische Ausdruck „Hurerei“ (sexuelle Unmoral) bezieht sich nicht nur auf Geschlechtsverkehr, sondern schließt auch oralen und analen Sex ein sowie die Masturbation einer anderen Person.

ETWAS ZUM NACHDENKEN

  • Warum gibt Gott den Menschen Moralgesetze?

  • Was hast du davon, dich an die Moralgesetze der Bibel zu halten?