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STUDIENARTIKEL 33

Jehova hat sein Volk fest im Blick

Jehova hat sein Volk fest im Blick

„Jehova schaut mit wachsamem Auge auf die, die Ehrfurcht vor ihm haben“ (PS. 33:18)

LIED 4 „Jehova ist mein Hirte“

VORSCHAU *

1. Warum bat Jesus seinen Vater, über seine Nachfolger zu wachen?

 IN DER Nacht vor seinem Tod richtete Jesus eine besondere Bitte an seinen Vater. Er bat ihn, über seine Nachfolger zu wachen (Joh. 17:15, 20). Das hat Jehova natürlich schon immer getan. Er hat sich um sein Volk gekümmert und es beschützt. Doch Jesus wusste, dass seine Nachfolger wie nie zuvor den Hass des Teufels zu spüren bekommen würden. Um Satans bösartigen Angriffen standhalten zu können, würden sie Jehovas Hilfe brauchen.

2. Warum haben wir gemäß Psalm 33:18-20 keinen Grund, uns vor Schwierigkeiten zu fürchten?

2 Die Welt des Teufels setzt echte Christen heute einem enormen Druck aus. Wir werden mit Schwierigkeiten konfrontiert, die unsere Loyalität gegenüber Jehova auf die Probe stellen und uns entmutigen können. Wie wir aber sehen werden, brauchen wir keine Angst zu haben. Jehova wacht über uns. Er sieht, mit welchen Heraus­forderungen wir zu kämpfen haben, und ist immer bereit, uns zur Seite zu stehen. Wir werden uns mit zwei Beispielen aus der Bibel beschäftigen, die zeigen: „Jehova schaut mit wachsamem Auge auf die, die Ehrfurcht vor ihm haben.“ (Lies Psalm 33:18-20.)

WENN WIR UNS ALLEIN FÜHLEN

3. In welchen Situationen könnten wir uns allein fühlen?

3 Obwohl wir zu einer großen Familie von Brüdern und Schwestern gehören, fühlen wir uns vielleicht manchmal allein. So kann es Kindern und Jugendlichen gehen, wenn sie in der Schule ihre Glaubens­ansichten erklären müssen oder wenn sie mit ihrer Familie in eine neue Versammlung ziehen. Manche von uns kämpfen mit Traurigkeit oder anderen negativen Gefühlen und denken, sie müssten allein damit fertigwerden. Manchmal traut man sich nicht, über seine Gefühle zu reden, aus Angst, nicht verstanden zu werden. Oder wir fragen uns, ob sich überhaupt jemand für unsere Probleme interessiert. Sich allein zu fühlen, aus welchem Grund auch immer, kann Hilflosigkeit und Ängste auslösen. Jehova möchte nicht, dass wir uns allein fühlen. Woher wissen wir das?

4. Warum sagte Elia: „Nur ich bin übrig geblieben“?

4 Sehen wir uns das Beispiel des treuen Elia an. Nachdem Isebel geschworen hatte, ihn umzubringen, war er mehr als 40 Tage um sein Leben gerannt (1. Kö. 19:1-9). Ganz allein in einer Höhle sagte er zu Jehova: „Nur ich bin übrig geblieben“ (1. Kö. 19:10). Er dachte, er sei der einzige Prophet im Land; aber es gab noch andere. Obadja war es gelungen, 100 von ihnen vor Isebels Mordplänen zu schützen (1. Kö. 18:7, 13). Warum fühlte sich Elia dann so allein? Dachte er, die Propheten, die Obadja gerettet hatte, seien inzwischen alle tot? Hatte er nach der Kraftprobe zwischen Jehova und Baal auf dem Berg Karmel das Gefühl, der einzige Anbeter Jehovas zu sein? Dachte er, keiner wüsste, in welcher Gefahr er schwebt, oder es würde niemanden interessieren? Wir können darüber nichts Genaues sagen. Aber was wir wissen, ist: Jehova verstand, warum sich Elia allein fühlte, und er wusste genau, was er brauchte.

Wieso ist das, was Jehova für Elia getan hat, ein Trost für uns, wenn wir uns allein fühlen? (Siehe Absatz 5, 6)

5. Wie versicherte Jehova Elia, dass er nicht allein war?

5 Jehova half Elia auf verschiedene Weise. Er ermutigte ihn zu reden. Zwei Mal fragte er ihn: „Was machst du hier, Elia?“ (1. Kö. 19:9, 13). Jehova hörte ihm dann jeweils aufmerksam zu. Er ließ ihn wissen, dass er ihm ganz nah ist, und demonstrierte ihm seine Macht. Außerdem versicherte er ihm, dass noch viele weitere treu geblieben waren (1. Kö. 19:11, 12, 18). Bestimmt fühlte sich Elia erleichtert, nachdem er Jehova sein Herz ausgeschüttet und eine Antwort erhalten hatte. Auch bekam er mehrere wichtige Aufgaben: Er sollte Hasael zum König von Syrien salben, Jehu zum König von Israel und Elisa zum Propheten (1. Kö. 19:15, 16). Durch diese Aufgaben half ihm Jehova, wieder positiv zu denken. Außerdem stellte er ihm jemanden zur Seite: Elisa. Wie kannst du Jehovas Hilfe verspüren, wenn du dich allein fühlst?

6. Worum kannst du beten, wenn du dich allein fühlst? (Psalm 62:8).

6 Jehova möchte, dass du zu ihm betest. Er sieht, was dir zu schaffen macht, und er versichert dir, dass du jederzeit zu ihm kommen kannst (1. Thes. 5:17). Er hört seinen Anbetern gerne zu (Spr. 15:8). Worum kannst du beten, wenn du dich allein fühlst? Schütte Jehova dein Herz aus, wie Elia. (Lies Psalm 62:8.) Erzähl ihm, was dich belastet und wie du dich deshalb fühlst. Bitte ihn dir zu helfen mit deinen Gefühlen richtig umzugehen. Wenn dir zum Beispiel der Gedanke Angst macht, in der Schule über deinen Glauben zu sprechen, dann bitte ihn um Mut. Oder um Weisheit, damit du deine Überzeugung taktvoll erklären kannst (Luk. 21:14, 15). Hast du mit negativen Gefühlen zu kämpfen? Dann bitte Jehova um den Mut, dich einem reifen Christen anzuvertrauen. Du kannst ihn auch bitten, dem anderen zu helfen dir verständnisvoll zuzuhören. Was kannst du also tun, damit du dich weniger allein fühlst? Schütte Jehova dein Herz aus, achte auf seine Antwort und nimm die Hilfe von anderen an.

Suchst du nach Möglichkeiten, dich mehr im Dienst einzusetzen und dabei mit anderen zusammen­zu­arbeiten? (Siehe Absatz 7)

7. Was zeigt dir das Beispiel von Mauricio?

7 Jehova hat uns allen sinnvolle Aufgaben gegeben. Du kannst dir sicher sein, dass er alles wahrnimmt und schätzt, was du für die Versammlung und im Predigtdienst tust (Ps. 110:3). Warum ist es gut, aktiv zu bleiben, wenn man sich allein fühlt? Das zeigt das Beispiel eines jungen Bruders namens Mauricio *. Kurz nach seiner Taufe zog sich einer seiner besten Freunde von der Wahrheit zurück. „Zu sehen, wie er sich immer mehr von Jehova entfernte, hat mein Selbstvertrauen erschüttert“, sagt Mauricio. „Ich fragte mich, ob ich mein Hingabe­versprechen halten und auf Dauer in Jehovas Familie bleiben kann. Ich hab mich allein gefühlt und dachte, keiner versteht mich.“ Was hat ihm geholfen? Er sagt: „Ich hab mich mehr im Predigtdienst eingesetzt. Dadurch war ich weniger mit mir selbst und meinen negativen Gefühlen beschäftigt. Mit anderen zusammen­zu­arbeiten hat mir gutgetan und ich hab mich nicht mehr so allein gefühlt.“ Wir profitieren auch dann von der Zusammenarbeit mit anderen, wenn wir uns nicht persönlich treffen können und uns auf das Briefeschreiben und Telefonieren beschränken müssen. Mauricio berichtet, was ihm noch geholfen hat: „Ich hab mich auch mehr in der Versammlung eingebracht. Ich hab mir beim Ausarbeiten und Vortragen meiner Aufgaben richtig Mühe gegeben. Durch diese Aufgaben hatte ich das Gefühl, dass ich für Jehova und meine Brüder wertvoll bin.“

WENN PROBLEME ÜBER UNS HEREINBRECHEN

8. Wie kann es sich auf uns auswirken, wenn Probleme über uns hereinbrechen?

8 In den heutigen letzten Tagen sind wir auf Schwierigkeiten eingestellt (2. Tim. 3:1). Dennoch kann der Zeitpunkt, zu dem sie auftreten, oder die Art der Probleme uns völlig überrumpeln. Vielleicht werden wir plötzlich arbeitslos, bekommen eine nieder­schmetternde Diagnose oder verlieren einen lieben Menschen durch den Tod. So etwas kann uns in tiefe Verzweiflung stürzen, besonders wenn wir das Gefühl haben, alles kommt zusammen oder uns trifft ein Schlag nach dem anderen. Vergessen wir aber nicht: Jehova lässt uns nicht aus den Augen und mit seiner Hilfe können wir uns jedem Problem stellen.

9. Beschreibe, was Hiob durchmachte.

9 Denken wir nur daran, wie Jehova dem treuen Hiob geholfen hat. Ihn traf eine Katastrophe nach der anderen. Innerhalb eines einzigen Tages erfuhr er, dass er sein Vieh, seine Diener und dann auch noch alle seine Kinder verloren hatte (Hiob 1:13-19). Mitten in seiner tiefen Trauer bekam er zu allem Überfluss noch eine schmerzhafte, entstellende Krankheit (Hiob 2:7). Hiob war so verzweifelt, dass er rief: „Mein Leben ekelt mich an, ich will nicht weiterleben“ (Hiob 7:16).

Jehova erklärt Hiob, was er alles für seine Schöpfung tut, um ihm deutlich zu machen, dass er ihn liebt und sich um ihn kümmert (Siehe Absatz 10)

10. Wie hat Jehova dafür gesorgt, dass Hiob ausharren konnte? (Siehe Titelbild.)

10 Jehova behielt Hiob fest im Blick. Aus Liebe zu ihm sorgte er für alles, was er brauchte, um diese schwere Zeit durchzustehen und treu zu bleiben. Jehova sprach mit ihm und erinnerte ihn daran, wie liebevoll er sich um seine Geschöpfe kümmert und wie unermesslich weise er ist. Dabei zählte er viele beeindruckende Tiere auf (Hiob 38:1, 2; 39:9, 13, 19, 27; 40:15; 41:1, 2). Außerdem gebrauchte er Elihu, um Hiob zu stärken und zu trösten. Elihu versicherte Hiob, dass Jehova das Ausharren seiner Diener immer belohnt. Aber Jehova korrigierte durch diesen jungen Mann auch liebevoll Hiobs Denken. Elihu öffnete ihm die Augen für das große Ganze und machte ihm bewusst, wie klein er im Vergleich zu Jehova, dem Schöpfer des Universums, ist (Hiob 37:14). Außerdem gab Jehova Hiob eine Aufgabe: Er sollte für seine drei Freunde, die gesündigt hatten, beten (Hiob 42:8-10). Wie ist Jehova heute für uns da, wenn wir schwere Zeiten durchmachen?

11. Welchen Trost gibt uns die Bibel in schweren Zeiten?

11 Jehova spricht heute nicht direkt zu uns wie damals bei Hiob. Aber wir können seine Stimme durch die Bibel hören (Röm. 15:4). Er tröstet uns durch eine Zukunftshoffnung. Hier nur ein paar Gedanken, die uns Kraft geben, wenn wir Schwierigkeiten durchmachen: Die Bibel versichert uns, dass nicht einmal die schlimmsten Unglücksschläge „uns von Gottes Liebe trennen können“ (Röm. 8:38, 39). Außerdem verspricht uns Jehova, dass er „allen, die ihn anrufen“, nah ist (Ps. 145:18). Wenn wir uns auf ihn verlassen, können wir alles ertragen und sogar trotz Leid ein gewisses Glück verspüren (1. Kor. 10:13; Jak. 1:2, 12). Gottes Wort erinnert uns außerdem daran, dass unsere Prüfungen im Vergleich zum ewigen Leben nur von kurzer Dauer sind (2. Kor. 4:16-18). Jehova lässt uns auch wissen, dass er den Teufel, den eigentlichen Verursacher unserer Probleme, und alle seine Anhänger vernichten wird (Ps. 37:10). Hast du schon einige Bibeltexte auswendig gelernt, die dir in schweren Zeiten Auftrieb geben können?

12. Was müssen wir tun, um Kraft aus der Bibel ziehen zu können?

12 Jehova erwartet von uns, dass wir regelmäßig in der Bibel lesen und uns Zeit zum Nachdenken nehmen. Wenn wir das, was wir lernen, umsetzen, werden unser Glaube und unsere Bindung zu Jehova stärker. Das gibt uns dann die Kraft, in Prüfungen treu zu bleiben. Außerdem schenkt Jehova denen, die sich auf sein Wort stützen, seinen heiligen Geist. Durch diesen Geist gibt er uns „die Kraft, die über das Normale hinausgeht“, sodass wir alles ertragen können, was auf uns zukommt (2. Kor. 4:7-10).

13. Wie hilft uns die geistige Nahrung, für die „der treue und verständige Sklave“ sorgt?

13 Mit Jehovas Unterstützung sorgt „der treue und verständige Sklave“ großzügig für Artikel, Videos und Lieder, die uns helfen, einen starken Glauben zu entwickeln und wachsam zu bleiben (Mat. 24:45). Machen wir guten Gebrauch davon! Eine Schwester aus den Vereinigten Staaten schätzt all das sehr. Sie sagte vor Kurzem: „In den 40 Jahren, die ich Jehova jetzt schon diene, ist meine Treue immer und immer wieder auf die Probe gestellt worden.“ Sie hat wirklich Schlimmes erlebt: Ihr Großvater kam durch einen betrunkenen Autofahrer zu Tode, ihre Eltern verloren durch eine schwere Krankheit ihr Leben und sie selbst hatte zwei Mal mit Krebs zu kämpfen. Was hat ihr geholfen nicht aufzugeben? Sie erklärt: „Jehova war immer für mich da. Die geistige Nahrung, für die er durch den treuen und verständigen Sklaven sorgt, hat mir geholfen weiterzumachen. Mir geht es ganz ähnlich wie Hiob, der sagte: ‚Bis ich sterbe, werde ich meine Integrität nicht aufgeben!‘“ (Hiob 27:5).

Wie können wir für andere da sein? (Siehe Absatz 14)

14. Wie kümmert sich Jehova durch unsere Brüder und Schwestern um uns? (1. Thessalonicher 4:9).

14 Jehova schult uns dafür, einander in schweren Zeiten Liebe zu zeigen und zu trösten (2. Kor. 1:3, 4; lies 1. Thessalonicher 4:9). Wie Elihu sind unsere Brüder und Schwestern gern für uns da, damit wir treu bleiben können (Apg. 14:22). Das hat auch Diane erlebt, als ihr Mann schwer krank wurde. Sie erzählt: „Es war wirklich hart. Aber in diesen schwierigen Monaten haben wir uns in Jehovas starken Armen richtig geborgen gefühlt. Unsere Versammlung war sofort zur Stelle. Wir haben die Besuche, Anrufe und Umarmungen bekommen, die wir brauchten, um weiterzumachen. Da ich nicht Auto fahre, haben die Brüder und Schwestern dafür gesorgt, dass ich, wann immer ich konnte, zu den Zusammenkünften und in den Predigtdienst kam.“ Wie schön, zu so einer liebevollen Familie zu gehören!

FÜR JEHOVAS LIEBEVOLLE FÜRSORGE DANKBAR

15. Was überzeugt dich davon, dass wir mit Schwierigkeiten fertigwerden können?

15 Jeder von uns wird früher oder später schwere Zeiten erleben. Doch wie wir gesehen haben, stehen wir nicht allein da. Unser liebevoller Vater lässt uns nie aus den Augen. Er ist an unserer Seite – immer bereit, auf unsere Hilferufe zu reagieren (Jes. 43:2). Wir sind überzeugt, dass wir Schwierigkeiten durchstehen können, weil er uns großzügig mit allem versorgt, was wir dafür brauchen. Er hat uns das Gebet geschenkt, die Bibel, geistige Nahrung im Überfluss und liebe Brüder und Schwestern, die in der Not für uns da sind.

16. Wie können wir unter Jehovas Schutz bleiben?

16 Wir können wirklich froh sein, dass unser himmlischer Vater uns fest im Blick behält. „Über ihn freut sich unser Herz“ (Ps. 33:21). Zeigen wir Jehova, dass wir für seine Fürsorge dankbar sind, und nutzen wir alles, was er zur Verfügung stellt. Um unter seinem Schutz zu bleiben, müssen wir natürlich auch unseren Teil tun. Wenn wir auf ihn hören und uns anstrengen, so zu leben, wie er es möchte, wird er für immer über uns wachen (1. Pet. 3:12).

LIED 30 Mein Vater, mein Gott und Freund

^ Um mit den Schwierigkeiten, denen wir heute begegnen, fertigzuwerden, brauchen wir Jehovas Hilfe. Dieser Artikel erinnert uns daran, dass Jehova sein Volk fest im Blick behält. Er sieht die Probleme jedes Einzelnen von uns und gibt uns die Hilfen an die Hand, die wir brauchen.

^ Einige Namen wurden geändert.